Reisebericht: Barcelona - Auf den Spuren Antoni Gaudís
(Gaudi)
Zum einen sind es die angesammelten Lufthansa-Meilen auf unserem
Miles and More-Konto, zum anderen der Wunsch, im Oktober noch etwas
sommerliche Temperaturen zu genießen, die uns für ein
verlängertes Wochenende nach Barcelona bringen. Schon beim
Anflug können wir einen kleinen Einblick der traumhaft am Mittelmeer
gelegenen etwa 1, 5 Mio. Einwohner zählende Metropole gewinnen.
Wir wohnten im Hotel Derby in der Calle de Loreto im Stadtteil
Les Corts. Das 4-Sterne-Hotel hatte den Charme eines Business-Hotels
und liegt leider etwas abseits, was uns einige Taxi-Kosten bescherte.
Eine längerfristige Planung wäre hier wohl besser gewesen,
denn ein optimaler gelegenes Hotel konnten wir auf die Schnelle
nicht finden.
Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zu einer ersten Stadtbesichtigung
im Stadtteil El Raval (westlich der La Rambla). Unterwegs passieren
wir das Universitätsgelände und können schon viele,
schöne Jugendstilfassaden bewundern. Am Museum für zeitgenössische
KunstPlaca dels Angels beginnen wir unseren Rundgang. Die gotische
Kirche Convent dels Angels wurde aufwändig renoviert und beherbergt
heute den Architekten- und Designerverband FAD.
Ein schöner Kontrast zum gegenüber liegenden modernen
Bau des Museums für zeitgenössische Kunst.
Jugendstil-Fassade in der Altstadt Barcelonas
In kleinen Seitengassen der neuen Kulturmeile sehen wir weitere
Beispiele der gelungener Altstadtsanierung. Viele Galerien, Antiquitätengeschäfte
und Cafes haben sich hier angesiedelt. Für das Kontrastprogramm
sorgen die noch nicht herausgeputzten Häuser und natürlich
die immer bunte Wäsche, die vor Fenstern oder auf Balkonen
auf den Leinen hängt.
Als nächstes passieren wir das ehemalige Antic Hospital Santa
Creu, in der heute die Biblioteca de Catalunya untergebracht ist.
Mit dem Bau der Mercat de La Boqueriagotischen Krankenhausanlage
(eine der ältesten überhaupt) wurde 1401 begonnen. Bis
1926 diente sie als Zentralkrankenhaus, in einem der Säle starb
Antoni Gaudi. Leider ist die Anlage nicht zu besichtigen.
Sehr gut gefällt uns der an der La Rambla gelegene Mercat
de La Boqueria, eine ganz aus Eisen und Glas konstruierte Markthalle
mit bunten Glasmosaiken. Das große Angebot an Gemüse,
fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten, Gewürzen, Pilze,
Nüsse und vielem mehr ist ansprechend präsentiert. Nicht
nur Hausfrauen sondern auch die Spitzenköche der Stadt sollen
hier einkaufen.
Kloster Sant Pau del Camp - Barcelona
Durch die engen Gassen schlendern wir weiter zum südlichen
Teil des Bezirks El Raval, auch als La Rambla - Barcelona Barri
Xino bekannt. Von dem legendären Hafen- und Rotlichtbezirk
ist nichts zu spüren, offensichtlich mussten im Zuge der Modernisierung
die Bordelle und Stundenhotels weichen. Am Rande des Barri Xino
liegt das Kloster Sant Pau del Camp. Leider müssen wir uns
mit der romanischen Fassade begnügen, denn dieses ist ebenfalls
geschlossen.
Wie ruhig und wenig bevölkert die Seitengassen der Altstadt
waren, merken wir erst, als wir die bekannte 2 km lange Flaniermeile
La Rambla erreichen, die sich sich vom Placa de Catalunya bis zur
Säule des Kolumbus-Denkmals am Hafen erstreckt. Die Fußgängerzone,
die beidseitig von Straßen eingefasst wird, ist ständig
von Touristen und Einheimischen bevölkert - dementsprechend
hoch ist der Lärmpegel. Zahlreiche Straßenkünstler
und Gaukler tummeln sich hier. An den Verkaufsständen werden
neben frischen Blumen und Vögeln die üblichen Souvenirs
angeboten.
Palau Güell - Antonio Gaudi-Architektur - Barcelona UNESCO
Weltkulturerbe
Zu beiden Seiten der Rambla stehen prächtige Bauten wie beispielsweise
das Gran Teatro del Liceu (Opernhaus). Wir gehen daran vorbei und
biegen in die Nou de la Rambla ein, in der sich der Palau Güell
befindet. Gerne hätten wir dieses Frühwerk Gaudis besichtigt,
doch leider ist es mittags (13 ? 16:00 Uhr) geschlossen. Wir müssen
uns also mit dem Blick auf die asymmetrische Fassade und die bunten
"Türmchen" (Schornsteine), die das Dach des ehemaligen
Stadtpalastes des Grafen Güell (ein großer Förderer
moderner Architekten) zieren, begnügen.
Placa Reial - Barcelona
Wir kreuzen die Rambla und gelangen zum einladenden Placa Reial.
In der Sonne sitzend genießen wir ein Glas Wein und sehen
dem, in diesem Fall sehr bunten Treiben zu, denn es wird gerade
ein Werbefilm mit einem knallgelben Mini gedreht. Mitten auf dem
von Arkaden umgebenen Platz steht der Brunnen der drei Grazien.
Ferner wird der Platz von Gaudi-Laternen geschmückt.
Kathedrale von Barcelona
Im Anschluss an unsere Siesta laufen wir durch das östlich
der Rambla gelegene Viertel Barri Gotic. Die kleinen verwinkelten
Straßen sowie die zahlreichen Tapas-Bars und Cafés
beleben das gotische Viertel, das eigentliche Herz der Altstadt.
Es gibt eine Vielzahl kleiner, einladender Plätze.
Den Mittelpunkt des Viertels bildet die Kathedrale, die über
Jahrhunderte in unterschiedlichen Baustilen errichtet und erweitert
wurde. Nur die zwei achteckigen Glockentürme sind gotisch.
Sehenswert ist das Chorgestühl mit Holzgiebeln und der schöne
Kreuzgang mit kleinen Kapellen und Brunnen. Im Mittelalter wurden
hier Gänse zum Schutz vor Kunsträubern gehalten trotz
heutiger Alarmanlage hält man an dieser Tradition fest. Vom
Dach der Kathedrale hat man einen sehr schönen Ausblick auf
die Stadt.
Gegenüber der Kathedrale liegt das Casa de l'Ardaca (heute
Stadtarchiv). Rechter Hand befindet sich der Bischofspalast aus
dem 13. und 14. Jahrhundet. Nicht weit von hier liegt der Placa
Nova hier sind noch Reste einer römischen Mauer zu sehen; im
Mittelalter fanden hier Hinrichtungen und Sklavenmärkte statt.
Park Güell - Antonio Gaudi-Architektur - Barcelona UNESCO
Weltkulturerbe
Am nächsten Tag besichtigen wir den Parc Güell, der oberhalb
der Stadt im Viertel El Salut liegt (erreichbar mit der U-Bahn).
Antoni Gaudi hat hier einen malerischen Park geschaffen, der schon
Dali begeisterte und 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt
wurde. Schon am Eingang passiert man zwei märchenhafte Häuser
mit Drachenfiguren. Über eine wunderschöne Treppe, die
beidseitig von bunten Mosaiken und Skulpturen geziert wird, erreicht
man eine riesige Terrasse. Diese wird von dorischen Säulen
getragen, darunter befindet sich eine bizarre Halle.
Von der Plattform genießen wir den wunderschönen Ausblick
auf Barcelona und das Meer. Die Türme der Sagrada Familia ragen
heraus.
Im sehr schön angelegten Park gibt es Grotten aus Stein und
Arkadengänge. Während der Errichtung des Parks hat Gaudi
in dem im Park befindlichen roten Haus gewohnt, was heute Museum
ist.
Wir wollen noch höher hinaus. Mit der U-Bahn fahren wir bis
zur Haltestelle Tibidabo. Von hier aus fährt die nostalgische
Tramvia Blau, die letzte Straßenbahn Barcelonas, die Avinguda
del Tibidabo hinauf, vorbei an den Villen des Nobelviertels. Am
Peu del Funicular steigen wir um in die Funicular del Tibidabo,
eine Zahnradbahn, die uns auf den ca. 500 m hohen Gipfel des Tibidabo
bringt.
Temple Expiatori del Sagrat Cor. - Herz-Jesu-Kirche, Tibidabo,
Barcelona
Oben angekommen besichtigen wir zunächst die Kirche Temple
Expiatori del Sagrat Cor. Schon von weitem sieht man die riesige
Christusstatue der Herz-Jesu-Kirche, die erst 1961 fertiggestellt
wurde. Eigentlich hat man zwei Kirchen übereinander gebaut.
Über dem Kirchenraum im Erdgeschoss befindet sich die runde
Basilika. Der Eintritt in "beide" Kirchen ist kostenlos.
Die Besichtigung dauert nicht allzu lange, denn viel spektakulärer
als die Kirche selbst ist natürlich der Ausblick, den man von
dieser Höhe hat. Mit einem kostenpflichtigen TibidaboAufzug
gelangt man zu einer Aussichtsplattform, von der aus Treppen zum
Fuße der Christusstatue hinauf führen. Von hier aus genießen
wir einen phantastischen Rundblick auf Barcelona und das bergige
Hinterland.
Auf der Spitze des Tibidabo befindet sich ebenfalls ein nostalgischer
Vergnügungspark, vor dem sich eine lange Schlange gebildet
hat. Der Park wurde 1908 eröffnet und einige der Karussells
sind noch aus dieser Zeit. Uns hat allerdings der Blick auf den
Vergnügungspark gereicht und auch das Museu dels Automates
(Automaten-Museum) interessiert uns nicht.
Wir verlassen den Tibidabo und fahren zum Hafen, der am Ende der
La Rambla liegt. Zunächst sehen wir die 1888 zur Weltausstellung
eingeweihte Kolumbussäule (Paseo de Colon). Der 60 cm lange
Finger von Christoph Kolumbus zeigt über das Meer gen Neue
Welt.
Moll de la Fusta - Hafen von Barcelona
Anlässlich der Olympischen Spiele im Jahr 1992 ist aus dem
ehemaligen herunter gekommenen Industrieviertel, dass aus leeren
Fabrik- und Lagerhallen bestand, das Olympische Dorf mit neu angelegtem
Yachthafen entstanden. Um das Hafenbecken herum gibt es zahlreiche
einladende Restaurants, Terrassenlokale und Cafes. Hier lassen wir
uns erst einmal zu einer ausgedehnten Siesta nieder, genießen
die Sonne und beobachten das bunte Treiben. Später schlendern
wir die moderne Strandpromenade, die Moll de la Fusta, entlang.
Frank O. Gehry - Fisch an der Moll de la Fusta - Hafen von Barcelona
Hier findet man auch einige sehr schöne Skulpturen im Sand,
unter anderem eine faszinierende Großskulptur von Frank O.
Gehry in Form eines fast 50 m langen Fisches aus Bronze.
Auch einige Straßenhändler haben sich hier ausgebreitet
offensichtlich nicht legal, denn wir erleben wie die Händler
in Windeseile ihre Ware zusammen packen und (wahrscheinlich vor
einer Polizeikontrolle) weglaufen.
Sagrada Familia - Antonio Gaudi-Architektur in Barcelona UNESCO
Weltkulturerbe
Den nächsten Tag beginnen wir ebenfalls mit der Besichtigung
eines weiteren Gaudi Highlights, der berühmten Sagrada Familia
? das Wahrzeichen Barcelonas. 1882 begann Gaudi mit dem Bau des
Sühnetempels und arbeitete vier Jahrzehnte - seine letzten
zwölf Lebensjahre ausschließlich - an seinem auch heute
noch unvollendeten Hauptwerk. Als er 1926 starb war nur die Apsis,
die neogotische Krypta, die Ostfassade sowie einer der Türme
beendet. Seitdem wird an dem Sühnetempel weitergebaut.
Sagrada Familia - Antonio Gaudi-Architektur in Barcelona
Das Ergebnis ist teilweise sehr umstritten, was nicht ganz verwunderlich
ist, denn zu Gaudis Arbeitsweise gehörte es, ständig zu
experimentieren, so dass es so gut wie keine Originalpläne
für den Weiterbau gibt. Im Innenraum der riesigen Kathedrale
stehen überall Baugerüste und Gipsformen, Mosaiktafeln
und bunte Kugeln liegen stapelweise zur späteren Weiterverarbeitung
auf dem Boden. Wenn man den Baulärm erträgt kann man den
Arbeitern ein wenig zusehen.
Von zwölf geplanten Glockentürmen stehen heute acht,
von denen man zwei besteigen kann. Mit Fahrstühlen (oder über
400 Steinstufen) gelangt man auf die über 100 Meter hohen Türme.
Hier kann man einige verspielte Bauelemente aus der Nähe betrachten
und den Ausblick auf die Stadt geniessen.
Auch eine Besichtigung des Museums lohnt sich. Es gibt Zeichnungen,
Modelle und historische Fotos zu besichtigen.
Unser nächstes Ziel ist der in Fußnähe gelegene
Prachtboulevard Passeig de Gracia - früher eine Landstraße,
die Barcelona mit dem Dorf Gracia verband. Heute ist es ein lebendiges
Jugendstilmuseum.
Casa Mila - Antonio Gaudi-Architektur in Barcelona UNESCO Weltkulturerbe
Zunächst kommen wir zum Casa Mila (Hausnummer 92), das ebenfalls
die unverwechselbare Handschrift Antonio Gaudis trägt. Die
Fassade ist wellenförmig geschwungen und das Gebäude wird
von bizarren Schornsteinen, die für die Be- und Entlüftung
sorgen, geziert. Der aus Naturstein gehauene Bau, der auch La Pedrera
(Steinbruch) genannt wird, hat keine tragenden Wände. Das einzigartige
Gebäude wurde ebenfalls 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklärt.
Auf der Passeig de Gracia gibt es einen Straßenabschnitt,
der Mancana de la Discordia genannt wird, zu deutsch: Block der
Zwietracht. In dieser Häuserzeile, auch als Zankapfel bezeichnet,
konkurrieren die Gebäude dreier berühmter Baumeister mit
unterschiedlichen Stilen darum, welches davon das Schönste
ist. Sehenswert sind sie alle drei!
Puig i Cadafalch baute das Casa Amatller (Hausnummer 41), dessen
Giebel an nordische Gotik erinnern soll. Wir betreten lediglich
den Eingangsbereich, der von einem wunderschönen farbigen Glasdach
geschmückt wird.
Casa Battlo - Antonio Gaudi-Architektur in Barcelona UNESCO Weltkulturerbe
Uns persönlich sagt das direkt daneben stehende von Antoni
Gaudi gestaltete Casa Battlo (Hausnummer 43) mehr zu. Die Fassade
ist mit glitzernden Mosaiksteinen überzogen, ein weiteres Markenzeichen
Gaudis. Gewölbte, wie Masken wirkende Balkons und viele Erker
schmücken das Haus, das ein schimmerndes Dach aus glasierten
Kacheln besitzt. Wir haben Glück, denn das Casa Battlo ist
im Gaudi-Jahr ausnahmsweise zu besichtigen und die Besucherschlange
hält sich noch in Grenzen. Im Inneren bekommt man die Genialität
des Künstlers hautnah zu spüren. (Unbedingt eine Audio-Führung
machen!).
Der Eingangsbereich wirkt gegen die pompös gestaltete Beletage,
die wir über einen sehr schönen Treppenaufgang erreichen,
beinahe karg. Jeder Raum ist unterschiedlich gestaltet und wirkt
einzigartig. Überall sind neue verspielte Details zu finden.
Sehr gut gefällt uns der Große Salon, dessen große
verschnörkelten Fenster bereis von Außen auffielen. Innen
erwartet uns ein großer, heller Raum mit einem wunderschönen
Deckengewölbe, das in einer Lampenkonstruktion endet.
Straßenpflaster - Antonio Gaudi-Architektur in Barcelona
Das dritte Jugendstil-Gebäude steht nur wenige Meter weiter,
das reich verzierte Casa Lleo Morera (Hausnummer 35), dessen Fassade
die wichtigen Erfindungen (Grammofon, Telefon, elektrische Glühbirne
und Kamera) um die Wende zum 19. Jahrhundert zeigen.
Beachtenswert sind ebenfalls die von Antoni Gaudi gestalteten Straßenpflaster
auf dem Passeig de Gracia und natürlich die schmiedeeisernen
Verzierungen der alten Straßenlaternen.
Palau de la Musica Catalana
Unser nächstes Ziel ist der Palau de la Musica Catalana. Das
Gebäude hat eine einzigartige Jugendstilpracht zu bieten. Schon
die üppig verzierte Fassade ist fantastisch. Bunte Mosaiksäulen
tragen die Büsten Bachs, Beethovens, Wagners und Palestrinas.
Eine architektonische Führung ist, auch wenn hier ausnahmsweise
mal nicht Gaudi am Werk war, sehr zu empfehlen! Schon der Eingangsbereich
und der breite Treppenaufgang sind fantastisch. Der üppig mit
Ornamenten aus Blüten und Ranken verzierte Konzertsaal ist
überwältigend. Besonders gefällt uns die einzigartige
Deckengestaltung mit einer nach innen gewölbten, bunten Glaskuppel.
Mercat del Born
Von hier aus gehen wir weiter in Richtung Parc de la Ciutadella
und erreichen zunächst den pompösen Triumpfbogen, der
anlässlich der Weltausstellung 1988 errichtet wurde. Palmen
und verzierte, schmiedeeiserne Straßenlaternen säumen
den Weg zum Parkeingang.
Auf eine Besichtigung verzichten wir und gehen statt dessen zu
den angeblich schönsten Markthallen der Stadt, dem Mercat del
Born aus dem 19. Jh. Auffällig ist das rot-blau gemusterte
Dach, dass von einer kleinen Kuppel geziert wird. Die Halle, ebenfalls
eine Eisenkonstruktion, wird jedoch nicht mehr als solche genutzt
- demnächst soll die Stadtbibliothek einziehen.
Santa Maria del Mar
Bei der Erkundung des am Bahnhof gelegenen Ribera-Viertels sollte
man auch die Santa Maria del Mar mit einbeziehen laut Reiseführer
für viele die schönste Kirche Barcelonas. Unser Timing
stimmt leider nicht, denn auch hier wird (von 13:30 -16:30 h) Siesta
gemacht, so dass wir uns mit der in katalanischer Gotik gestalteten
Fassade begnügen müssen.
Unser nächstes Ziel ist der Placa de Espanya, ein monumentaler
und verkehrsreicher Platz. Eingerahmt von zwei als Campanile (zur
Weltausstellung) gestalteten Türmen hat man Nationalpalasteinen
schönen Blick auf den Palau Nacional (Nationalpalast, heute
Museum für katalanisch-romanische Kunst), der etwas erhöht
auf dem 173 m hohen Hausberg Montjuic liegt. Auf diesem Gelände
entstanden zur Weltausstellung 1929 zahlreiche Paläste, Pavillons
und Gärten.
Sehenswert ist der von Mies-van-der-Rohe gestaltete Deutsche Pavillon,
ein für die damalige Zeit neuartiges Projekt. Dieser wurde
gleich nach der Ausstellung abgebaut und erst 1985 von einer Gruppe
junger Architekten modellgetreu wieder errichtet.
Der Montjuic war ebenfalls zentraler Punkt der Olympiade, die 1992
in Barcelona stattfand. Heute ist hier ein großer Erholungs-
und Kulturpark mit großem Messe- und Museumsgelände.
Sehr lohnenswert soll der Ausblick vom Castell de Montjuic auf die
Stadt und die olympischen Anlagen sein. Wir begnügen uns mit
einem ersten Eindruck.
Nun bleibt uns nur noch etwas Zeit, um durch die Altstadtgassen
zu schlendern, bevor wir wieder zurück fliegen. Resümierend
stellen wir fest, dass Barcelona wirklich eine fantastische Stadt
ist, die - auch neben dem Erbe Gaudis - noch eine Menge zu bieten
hat. Es lohnt sich auf jeden Fall ein zweiter Besuch, denn wir haben
längst nicht alles gesehen.
Dieser Reisebericht wurde geschrieben von Anke Schlingemann &
Detlef Hälker (Oktober 2002).
|